Mit naturwissenschaftlicher Akribie hat der Franzose Gérard Grisey Musik in ihre elementaren Bestandteile zerlegt und aus der Struktur der kleinsten Teile die Gesetzmäßigkeiten der großen Form abgeleitet. Er drang ein in das Innerste des Klangs, mikroskopierte das Spektrum der Obertöne, ihre An- und Auslautphasen, um sie dann, ins Makroskopische vergrößert, hörbar zu machen. »… nicht mit Noten, sondern mit Tönen«, arbeite er, bekannte der Mitbegründer der Spektralmusik, ganz in der Tradition seines Lehrers Olivier Messiaen. »Les espaces acoustiques« gilt als eines seiner Hauptwerke. Der sechsteilige Zyklus setzt an mit einem ausgedehnten Bratschensolo und steigert sich in alle Schattierungen eines satten, großvolumigen Orchestersounds. Musik als auskeimender, sich ausdifferenzierender und zuletzt im finalen Ton wieder ersterbender Organismus, »belebt von einem inneren Atem«, der durch die Komposition pulsiert. Eine Odyssee im Klangraum.
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
Kottmair Architekten unterstützen ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.
Keine Pause | Ende gegen 19:55
Mitwirkende
Programm
Gérard Grisey
Les espaces acoustiques
Zyklus von sechs Werken für verschiedene Besetzungen
Veranstalter
KölnMusik in Kooperation mit ACHT BRÜCKEN