Musikpoeten

Poesie ist Musik, sie hat ein Metrum, hat Rhythmus und Melodie. Aber Musik ist auch Poesie, sie spricht uns an, ganz unmittelbar und ausdrucksstark. Und wo kommt beides besser überein als in Portugal, wo schon die unverdichtete Sprache wie weich intonierter Gesang daherkommt. Dem heimatlich angestammten Fado sieht sich der im Alentejo geborene Sänger, Gitarrist und Komponist António Zambujo verpflichtet, mit gemütsbewegten Texten in der auch technisch brillanten Begleitung seines Quintetts aus Gitarre, Klavier, Bass und Trompete sowie der eher lautenähnlichen portugiesischen Gitarre. 

Zambujos Landsmann Salvador Sobral, 2017 Gewinner des Eurovision Song Contest, steht nach einer überstandenen Herztransplantation wieder da, wo er hingehört, auf dem Konzertpodium, mit seinen jazzinspirierten Balladen, phrasiert mit dem Schmelz eines klassischen Crooners. Selbst einen verhagelten Apriltag wird ein Hamilton de Holanda nachhaltiger aufheitern als ein Strandspaziergang an der Copacabana. Das Trio des Brasilianers verspricht feinsten Instrumental-Jazz auf der Grundlage von Bossa nova und traditionellem Choro, zur Perfektion gebracht von Hamiltons unübertrefflichem Mandolinenspiel. Ein Gedicht.

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