Die Musik von Monteverdi war ein Schock für seine Zeitgenossen: Starke harmonische Reibungen und frei einsetzende Dissonanzen, das war im wahrsten Sinne des Wortes »unerhört«. Allerdings nutzte Monteverdi diese nicht als reine Effekte, sondern um die Gefühls- und Seelenlage seiner Figuren auf der Bühne in all ihren Facetten darstellen zu können. Zum Beispiel in seinem »L’Orfeo«, der heute als die erste Oper überhaupt gilt. Statt der kunstvoll-verschlungenen Mehrstimmigkeit der Renaissance standen auf einmal der fühlende Mensch und das gesungene Wort im Mittelpunkt. Wenn nun das 2005 von Leonardo García Alarcón gegründete Spezialisten-Ensemble Cappella Mediterranea seine Neuinterpretation des von Monteverdi in Töne gegossenen Orpheus-Mythos vorstellt, wird darin auch etwas von der radikalen Sprengkraft des Revolutionärs Monteverdi für unsere Ohren im 21. Jahrhundert erfahrbar.
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
Intermission at 20:55 | Estimated end at 22:15
Artists
Programme
Claudio Monteverdi
L’Orfeo SV 318
Favola in musica. Libretto von Alessandro Striggio d.J.
Promoter
KölnMusik