Farah Wind / Helin Sezen Korkmaz
vadoze zone (2025)
Uraufführung

vadoze zone
ON@ACHTBRÜCKEN
09.05.2025
21:00
Mitwirkende
Mitwirkende
Programm
Programm
Wir danken der Kunsthochschule für Medien für die technische Unterstützung.
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Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Zum Werk
Licht und Klang sind, physikalisch gesehen, wahrnehmbare Wellen – akustische, elektroakustische, elektromagnetische, visuelle. Die Schwingungen können durch unterschiedliche Methoden übersetzt werden: Licht wird hörbar, und Klang wird sichtbar. Das Duo Farah Wind und Helin Sezen Korkmaz experimentiert in vadoze zone mit selbstgebauten Licht-Schall-Wandlern. Dabei verbinden sie ihre technischen Werkzeuge mit Transducer und Piezos mit Synthesizern und ihren eigenen Stimmen.
Zur Aufführungszeit – sieben Minuten vor Sonnenuntergang – werden nach und nach die Straßenlaternen angehen, während der Rest der Stadt im Zwielicht dämmert, der Himmel langsam dunkelblau wird und die Umgebung in Dunkelheit verschwimmt. Inspiration der Komposition, in der die Lichtverhältnisse die Struktur des Stücks bestimmen, ist ein Ort, der in der Geologie »ungesättigte Zone« genannt wird. Die vadoze zone ist ein musikalisches Gefüge aber auch eine Analogie zum Existieren mit Unvorhersehbarem und der Resistenz, die daraus folgt.
Fragen an ...
Wir haben den Künstlerinnen und Künstlern acht Fragen gestellt, deren Beantwortung ein persönliches Bild darüber ergeben sollte, welche Aspekte ihre musikalische Arbeit beeinflussen. Es blieb ihnen freigestellt, welche und wie viele der Fragen sie in ihrer eigenen oder einer ihnen vertrauten Sprache beantworten.
»Ich schätze es, aus Hörgewohnheiten herauskatapultiert zu werden …«

Farah Wind / Helin Sezen Korkmaz ©Stefan Koutzev
Farah Wind | Elektronik
Welche musikalische Assoziation hast du, wenn du das Festivalmotto »Licht« hörst?
N 20 58 oder in einem alten Fahrstuhl (ich bin zu weit gefahren oder ich habe die halbe Strecke noch vor mir)
Welche Rolle spielt für dich die zeitgenössische Musik in deiner musikalischen Arbeit?
Zeitgenössische Musik entfacht in mir Neugierde, Verunsicherung und Freude – Aspekte die ich stets versuche in meine Praxis zu integrieren. Ich schätze es, aus Hörgewohnheiten herauskatapultiert zu werden oder selbst noch unbekannte Wege des Musizierens zu explorieren.
Gibt es ein Instrument, das du gerne einmal spielen würdest, aber noch nie versucht hast?
Die Geräuschorgel stelle ich mir interessant vor, um neue/alte Praktiken auditiver Erzählweisen live zu erforschen.
Welche Musik fasziniert dich beim Zuhören, die du nicht selbst spielst?
Punk
Was kann Musik, was nicht?
Resonanz schaffen – meinen Lebensunterhalt finanzieren (jetzt)
Was sind deine musikalischen Inspirationen?
Luc Ferrari, Éliane Radigue, Hildegard Westerkamp, Mica Levi, Meredith Monk
Gibt es etwas, das du deinem Instrument sagen würdest, wenn du könntest?
Nicht den Geist aufgeben!
Welche drei Dinge, die irgendetwas mit Musik zu tun haben, würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Tape-Recorder mit Solarpanel, Schreib-Werkzeug und ein Klavier
»… eine unbeschreibliche Anziehung zum Dudelsack«
Helin Sezen Korkmaz | Elektronik
Welche musikalische Assoziation hast du, wenn du das Festivalmotto »Licht« hörst?
Die Assoziation, die sich mir aufdrängt, wenn ich Licht als Schallphänomen betrachte, ist, dass es durch Hindernisse wie geschlitzte Felsen hindurchkreischt und zugleich leuchtet. Dieses Bild höre ich deutlich in Kaija Saariahos Musik, aber überraschenderweise auch in den Klängen von Industrial-Musik wie Throbbing Gristle oder Coil. Gleichzeitig verbinde ich »Licht« mit den orthodoxgriechischen und armenischen Gesängen, die in mir ähnliche Empfindungen wecken.
Welche Rolle spielt für dich die zeitgenössische Musik in deiner musikalischen Arbeit?
Zeitgenössische Musik kann auf vielfältige Weise interpretiert werden. Mich faszinieren besonders die diversen Aufnahmetechniken sowie die Verfremdung von Klängen, die aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst werden, und die anschließende Auffächerung ihrer Bedeutung. Aus diesem Grund arbeite ich oft mit konkreten Klängen.
Wie bist du zu deinem Instrument gekommen?
Durch alles gleichzeitig wollen! :) Mein Instrumentarium besteht aus Klavier, Computer und Kontaktmikrofonen (mit Looper).
Gibt es ein Instrument, das du gerne einmal spielen würdest, aber noch nie versucht hast?
Ja! Vibraphon.
Welche Musik fasziniert dich beim Zuhören, die du nicht selbst spielst?
Meine Mutter spielte mir, als ich Kind war, keltische Musik zum Schlafen. Daher habe ich eine unbeschreibliche Anziehung zum Dudelsack; sowohl in keltischen als auch in nordafrikanischen Kontext.
Was kann Musik, was nicht?
Musik kann Körper ohne Sprache und Grenzen zu dem gleichen Rhythmus tanzen lassen. Musik kann nicht den Weltfrieden bringen.
Was sind deine musikalischen Inspirationen?
Frank Zappa, Iannis Xenakis, Kate Bush, David Bowie, Brian Eno, Throbbing Gristle, Sezen Aksu, PJ Harvey, Múm, Björk, Pierre Henry, G. I. Gurdjieff und etliche andere.
Gibt es etwas, das du deinem Instrument sagen würdest, wenn du könntest?
Ich wünschte mir, dass deine analoge Hälfte sich mit der digitalen nahtlos verbinden könnte.
Denkst du es macht einen Unterschied, wenn man die Musik, die du spielst, mit geschlossenen Augen hört, und wenn ja, welchen?
Ich denke schon. Ich finde, man könnte sich besser auf die topologischen Aspekte einlassen, da ich mir während des Komponierens oft eine räumliche Abfolge vorstelle.
Welche drei Dinge, die irgendetwas mit Musik zu tun haben, würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Einen Sampler mit entsprechenden Kabeln, einen Zoom-Recorder und einen Kopfhörer.
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Träger
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Veranstalter:
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Herausgeber:
ACHTBRÜCKEN GmbH
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
V.i.S.d.P.
Louwrens Langevoort,
Gesamtleiter und Geschäftsführer der ACHTBRÜCKEN GmbH und Intendant der Kölner Philharmonie
Sebastian Loelgen