»Mozart y Mambo«

Artists
- Sarah Willishorn
- Havana Lyceum Orchestraensemble
- José Antonio Méndez Padrónconductor
Programm
Programm
Richard Egües 1923–2006
El Bodeguero
Arrangement von Jorge Aragón
Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791
Serenade D-Dur KV 239 (1776)
für zwei Violinen, Viola, Kontrabass, Streicher und Pauke
(»Serenata notturna«)
I. Marcia. Maestoso
II. Menuetto – Trio
III. Rondeau. Allegretto – Adagio – Allegro
Konzert für Horn und Orchester Es-Dur KV 447 (vermutlich 1787)
I. Allegro
II. Romance. Larghetto
III. Allegro
Joshua Davis / Yuniet Lombida Prieto
Rondo alla Mambo
Jenny Peña Campo *1983
Samba Son
Moisés Simóns 1889–1945
El Manisero
Arrangement von Jorge Aragón
Zum Programm
Salsa mit Wolferl! – Sarah Willis lädt zu »Mozart y Mambo« ein
Als Berliner Philharmonikerin und Weltklasse-Hornistin kommt Sarah Willis viel herum. Und das Schöne dabei ist: Man lernt immer wieder Länder und Kulturen von einer völlig unerwarteten Seite kennen. So erging es Sarah Willis, als sie 2017 erstmals nach Kuba reiste, um dort einen Meisterkurs zu geben. »Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete – wie viele Hornisten gab es wohl auf Kuba?«, fragte sich Willis vor dem Abflug. Als sie nun in Havanna ankam, war sie tief beeindruckt, »wie viele Teilnehmer zu meinem Kurs kamen, wie gut sie spielten und wie erfüllt von Musik sie alle waren«. Die zweite Überraschung machte Willis dann bei einem Spaziergang durch die Hauptstadt. In einem Park entdeckte sie doch tatsächlich das Mozart-Denkmal eines Salzburger Bildhauers, das 2007 enthüllt worden ist. Mozart auf Kuba? Tatsächlich ist die Musik des Wiener Klassikers hier ungemein populär. Was sich auch in den Besucherzahlen des »Mozart Habana«-Festivals widerspiegelt, das 2016 vom ehemaligen Mozarteum-Studenten und Dirigenten José »Pepe« Antonio Méndez Padrón gegründet wurde. »Mozart wäre ein guter Kubaner gewesen«, lautet ein Satz, den Sarah Willis einmal von einem einheimischen Musiker gehört hat.
Aus dieser ersten Begegnung mit der karibischen Mozart-Insel ist mittlerweile das auch auf drei CDs dokumentierte Erfolgsprojekt Mozart y Mambo entstanden. Gemeinsam mit dem Havana Lyceum Orchestra, einem Klangkörper ehemaliger Musikstudenten, und dem Dirigenten José Antonio Méndez Padrón sorgt Sarah Willis dabei für einen verblüffenden, auf Anhieb funkenschlagenden Brückenschlag zwischen Alter und Neuer Welt. »Dieses aufregende, einzigartige und zugegebenermaßen etwas verrückte Projekt verbindet beliebte Solostücke für Horn von Wolfgang Amadeus Mozart mit traditioneller kubanischer Musik«, so Sarah Willis.
Mozart zumindest durch die kubanische Hintertür gibt es gleich zu Beginn. Denn auch wenn der Ohrwurm El Bodeguero ein waschechter Cha-Cha-Cha und kein verkapptes Menuett ist, so wurde sein Komponist Richard Egües immerhin wegen seines wundervollen Flötenspiels als »flauta mágica« (Zauberflöte) gerühmt – ein Ehrentitel, der natürlich sofort an Mozarts gleichnamige Oper denken lässt. Über Mozarts vorrangig für Streicher geschriebene Serenade, die 1776 für eine Karnevalsfeier entstand, widmet sich Sarah Willis dann dem 3. Hornkonzert des Salzburgers. Unter den vier Hornkonzerten empfindet sie das Es-Dur-Konzert als das musikalisch lohnenswerteste. »Und dank meines Freundes und Kollegen Klaus Wallendorf, der die Kadenz ursprünglich für mein Probespiel bei den Berliner Philharmonikern geschrieben hat, gibt es genug hohe Töne, um mich herauszufordern.«
Mit dem von Joshua Davis und Yuniet Lombida Prieto stammenden Rondo alla Mambo kommt es danach zu einem prickelnden Dialog zwischen Salzburg und Havanna – wenn das Rondo aus dem gerade gehörten Hornkonzert nun über flotte Mambo-Rhythmen dem Publikum und vor allem den Musikern heißblütig in die Beine fährt. Und spätestens beim finalen Welthit El Manisero von Moisés Simóns bestätigen die begeisterte Salsa-Tänzerin Sarah Willis und ihre kubanischen Musikerfreunde einen Satz des kubanischen Komponisten Enrique Pérez Mesa, der da lautet: »Was man nicht tanzen kann, kann man auch nicht spielen.«
Guido Fischer
Mozart y Mambo: A Cuban Journey with Sarah Willis | DW Classical Music | YouTube
Biographien
Sarah Willis
Sarah Willis wurde in Maryland, USA, geboren und besitzt die britische und die amerikanische Staatsbürgerschaft. Die Arbeit ihres Vaters als Auslandskorrespondent führte ihre Familie um die ganze Welt, und sie lebten in den USA, Tokio und Moskau, bevor sie nach England zogen, als Sarah 13 Jahre alt war. Mit 14 Jahren begann sie in der Schule Horn zu spielen und besuchte anschließend die Juniorabteilung des Royal College of Music.
Anschließend studierte Sarah Willis an der Guildhall School of Music and Drama, wo Anthony Halstead und Jeff Bryant zu ihren Lehrern zählten. Später studierte sie bei Fergus McWilliam in Berlin, wo sie 1991 unter Daniel Barenboim zweite Hornistin an der Berliner Staatsoper wurde. Während dieser Zeit spielte Willis als Gast bei vielen Spitzenorchestern, trat weltweit als Solistin und in verschiedenen Kammermusikensembles auf.
Im Jahr 2001 wurde Sarah Willis Mitglied der Berliner Philharmonikern und war damit das erste weibliche Mitglied der Blechbläsergruppe. Neben ihrer Arbeit mit dem Orchester und ihren Meisterkursen, die sie um die ganze Welt führen, hat sie verschiedene, hoch gelobte Alben aufgenommen, u.a. mit dem Horntrio von Brahms, das Album Horn Discoveries, ein Album mit den Rosetti-Doppelhornkonzerten sowie die vielbeachteten CDs Opera! und Four Corners! gemeinsam mit der Horngruppe der Berliner Philharmoniker. Das erste Soloalbum der mittlerweile vollständigen Trilogie Mozart y Mambo wurde im Januar 2020 in Havanna aufgenommen. Es belegte direkt Platz 1 der Klassik-Charts und erreichte auch die Pop- und Latino-Charts. Das dazugehörige Video wurde online über 8 Millionen Mal angesehen.
Sarah Willis ist an vielen Education-Projekten der Berliner Philharmoniker beteiligt und hat besonders viel Freude daran, deren Familienkonzerte zu gestalten und zu moderieren. Sie interviewt Dirigenten und Solisten für die Digital Concert Hall und moderierte 2011 live vor 33 Millionen Zuschauern das Abschlusskonzert des YouTube Symphony Orchestra offline.
Sarah Willis initiierte und moderierte eine beliebte Reihe von Online-Interviews namens »Horn Hangouts«, ist regelmäßig als Moderatorin und Interviewerin im Fernsehen und im Internet zu sehen und moderiert die Musiksendung Sarah's Music für Deutsche Welle TV. Ihre Verdienste um die klassische Musik wurde mit der Ernennung zum MBE – Member of the Order of the British Empire gewürdigt.
Bei uns war Sarah Willis bereits 2016 als Solistin zu Gast, als Mitglied der Berliner Philharmoniker konnten wir sie im Mai dieses Jahres hören.
Sarah Willis - International Women's Day auf KlickKlack | Sarah Willis | YouTube
Havana Lyceum Orchestra
Das Havana Lyceum Orchestra wurde 2016 unter der Schirmherrschaft des Büros des Stadthistorikers von Havanna und des Lyceum Mozartiano de La Habana gegründet – mit Unterstützung der Salzburger Mozarteum Stiftung und des Balthasar-Neumann-Ensembles. Geleitet wird es von seinem Mitgründer und Chefdirigenten José Antonio Méndez Padrón. Das Orchester vereint professionelle kubanische Musikerinnen und Musiker mit dem gemeinsamen Ziel, sowohl das europäische Repertoire der Klassik als auch das klassische sinfonische Erbe Kubas zu erforschen, zu pflegen und weiterzuentwickeln – mit besonderem Augenmerk auf die Werke zeitgenössischer kubanischer Komponisten.
Unter der Leitung international renommierter Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Ronald Zollman, Hans Graf, Enrico Onofri, Walter Reiter und Jorge Rotter trat das Havana Lyceum Orchestra bereits in einigen der bedeutendsten Konzertsäle Europas und der Vereinigten Staaten auf. Zu den Spielstätten zählen unter anderem das Concertgebouw Amsterdam, das Konzerthaus Berlin, die Elbphilharmonie Hamburg, das KKL Luzern oder der Große Saal des Mozarteums Salzburg. Dabei wurde das Orchester von Publikum und Kritik gleichermaßen für seine außergewöhnliche Ausdruckskraft und interpretatorische Tiefe gefeiert. Die Musikerinnen und Musiker des Havana Lyceum Orchestra standen bereits mit namhaften Solistinnen und Solisten auf der Bühne, darunter Sarah Willis, Kirill Gerstein, Daniel Ottensamer, Renaud Capuçon, Gérard Caussé, Clemens Hagen, Matthias Goerne, Niurka González und Rolando Villazón.
Ein besonderer Höhepunkt in der Entwicklung des Orchesters ist die enge Zusammenarbeit mit der international renommierten Hornistin Sarah Willis von den Berliner Philharmonikern. Gemeinsam mit ihr entstanden drei Alben der erfolgreichen Serie Mozart y Mambo. Am jüngsten Album wirkten zudem weitere Mitglieder der Berliner Philharmoniker mit: Jonathan Kelly, Wenzel Fuchs und Stefan Schweigert.
Das Ensemble gibt heute sein Debüt bei uns.
Die Besetzung des Havana Lyceum Orchestra
Violine I
Amelia Febles Diaz
Anabel Estévez Acosta
Desirée Justo Castilla
Maria de Lourdes Pomares Lima
Danielle González Sánchez
José Luis Rubio Reyes
Violine II
Jenny Peña Campo
Lauren Molina Arnold
Camila Martel Pérez
Daniel Arnaldo García Santiesteban
Viola
Anolan González Morejón
Osvaldo Antonio Enriquez Castro
María Angélica Pérez Martín
Violoncello
Annette Antúnez Guevara
Sarah Sofia Gutiérrez Biraben
Alejandro Rodriguez Tirado
Kontrabass
Carlos Enrique García Pupo
Rubén González López
Flöte
José Lázaro Álvarez Pizzorno
Oboe
Jorge Daniel Ruiz Peña
Klarinette
Laura Ortega Arteaga
Aristides Porto García
Fagott
Silvia Ruiz Pérez
Abraham Castillo Moreno
Trompete
Harold Madrigal Frias
Schlagzeug
Alejandro Aguiar Rodríguez
Jesús Eduardo Estrada González
Adel González Gómez
Klavier
Edgar Fernando Rodríguez Olivero
Vorschau
Die nächsten Konzerte in der Reihe Philharmonie.7
»Music for 18 Musicians«Philharmonie.7 – Eine Stunde (R)auszeit
The Wave QuartetPhilharmonie.7 – Eine Stunde (R)auszeit
»Bundesjazzorchester und Bundesjugendorchester reloaded«Philharmonie.7 – Eine Stunde (R)auszeit
Weitere Highlights
Nils Landgren | Max Mutzke | JugendJazzOrchester NRW | Götz Alsmann50 years JugendJazzOrchester NRW
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Editor
- Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Andreas Günther, Sebastian Loelgen (verantwortlich)



