Sat 11.10.2025 | 20:00

Aynur

»Rabe«
Kölner Philharmonie
no break | Estimated end at 21:30

Artists

Aynur vocals

Salman Gambarov piano
Chris Jennings doublebass
Patrick Goraguer drums
Caner Malkoç clarinet
Coşkun Karademir tembur
Hayden Chisholm saxophone

Zum Programm

Steh(t) auf! – Die kurdische Sängerin Aynur mit ihrem neuen »Rabe«-Programm und neuer Band

Nein, das Leben war für Aynur nicht immer ein Zuckerschlecken. Aufgewachsen ist sie in entbehrungsreichen Verhältnissen in einem abgelegenen kurdischen Dorf. Und später dann, als sie bereits ihre ersten Karriereschritte als Sängerin durchaus erfolgreich absolviert hatte, bekam sie bei ihren Konzerten plötzlich den ganzen Hass türkischer Nationalisten zu spüren. Wie im Jahr 2011, als man die auf Kurdisch singende Musikerin während ihres Auftritts beim Istanbuler Jazzfestival anbrüllte: »Sing Türkisch! Hier ist die Türkei!«. Solche Momente, Erlebnisse und Erinnerungen sitzen tief. Und trotzdem ließ sich Aynur davon nicht aus der Bahn werfen.
 

»Wir geben zu schnell auf, wenn es schwierig wird«, hat die Musikerin erst vor einigen Jahren im Gespräch mit dem Magazin Jazzthetik festgestellt. »Dabei ist Selbstbewusstsein eine wichtige Kraft für uns und die ganze Menschheit.« Und genau von diesem Selbstbewusstsein wurde ihr eine riesige Portion mit in die Wiege gelegt. Denn so scharf ihr der Gegenwind ins Gesicht blies – Aynur ließ sich nicht von ihrem Wunsch abbringen, auf Kurdisch der Musikwelt von all dem zu erzählen, was sie bewegt. Sie singt über die Liebe und Sehnsüchte, über die kulturelle Identität und damit die eigene Geschichte, aber auch von der Schönheit der Natur und der Lust, das Leben zu genießen. »Meine Musik verbindet all diese Emotionen.«

So sehr ihre Wurzeln in jedem ihrer Lieder unüberhörbar sind, so spiegelt sich in ihnen zugleich Aynurs musikalische Neugier und Offenheit wider. Sie liebt Jazz und Pop sowie all die andere Spielarten der Weltmusik wie Fado und Flamenco. Und bei ihren Worldmusic- und Worldbeat-Projekten hat sie etwa auch mit dem Elektronik-Flötisten Mercan Dede und dann wieder mit dem amerikanischen Starcellisten Yo-Yo Ma zusammengearbeitet.

Kein Wunder, dass Aynur mit Konzert- und Festivaleinladungen überhäuft wird. Sie trat bei der Weltmusikmesse WOMEX, beim Schleswig-Holstein Musik Festival oder bei dem vom serbischen Kultregisseur Emir Kusturica initiierten Küstendorf International Film & Music Festival auf. Erst im Frühjahr dieses Jahres gab sie nach jahrelanger Abstinenz wieder umjubelte Konzerte in der Türkei, in Istanbul, Ankara und Izmir. Und bevor sie Mitte Oktober zu einer umfangreichen Tournee durch die US-amerikanischen Metropolen aufbricht, macht die seit 2012 in Amsterdam lebende Musikerin mit neuem Album und neuer Band natürlich auch in der Kölner Philharmonie Station.

Zum vierten Mal ist Aynur damit bereits zu Gast. Und wie bei den Studioaufnahmen ihres nunmehr achten Albums Rabe, das in enger Zusammenarbeit mit dem Jazzpianisten Franz von Chossy entstanden ist, hat sie ebenfalls bei der Live-Präsentation engste Musikerfreunde um sich versammelt. Dazu gehören Patrick Goraguer am Schlagzeug und Chris Jennings am Bass als zupackende Rhythmus-Section. Mit Coşkun Karademir ist eine Instanz auf der Langhalslaute Tembur zu erleben. Und am Saxophon gibt sich der Neuseeländer und Jazz-Globetrotter Hayden Chisholm die Ehre. Mit ihnen feiert Aynur nun musikalisch das Leben, darunter mit solchen dauergroovenden Ohrwürmern wie dem Titeltrack Rabe Edlayê. »Rabe« bedeutet übrigens auf Kurdisch »aufstehen«, »sich erheben«. Das könnte man als Aufforderung zum Widerspruch verstehen, aber auch einfach als Einladung zum Tanz!

Reinhard Lemelle

YouTube | Offizielles Musikvideo Aynur
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Aynur live in Diyarbakir 2025
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  • Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Editor:
Andreas Günther, Sebastian Loelgen (verantwortlich)