Digitales Programmheft
Trio Phanos ©Neda Navaee/Younggoo Chang/Andrej Grilc

ins Licht

Lichtphänomene von Georg Friedrich Haas, Marina Khorkova, Kaija Saariaho und Dieter Ammann

WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal Pause gegen 20:45 | Ende gegen 21:30
Dienstag
13.05.2025
20:00

Mitwirkende

Mitwirkende

Claudia Chan Klavier
Tianwa Yang Violine
Oren Shevlin Violoncello

Theresa Szorek Moderation

Programm

Programm

Georg Friedrich Haas *1953
ins Licht (2007)
für Violine, Violoncello und Klavier

Marina Khorkova *1981
Schwärze zerbricht (2025)
für Violine, Violoncello und Klavier
Uraufführung
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln


Kaija Saariaho 1952–2023
Light and Matter (2014)
für Klavier, Violine und Violoncello

Pause

Dieter Ammann *1962
après le silence (2004–05)
für Violine, Violoncello und Klavier

Georg Friedrich Haas
ins Licht (2007)
für Violine, Violoncello und Klavier

 

Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 20. Juni 2025 im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.

  • Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

Zu den Werken

»Ins Licht«

Im Hinblick auf ihre Immaterialität sind Licht und Klang eng miteinander verwandt. Ohne Licht kein Leben, ohne Klang kein Leben – wenngleich Dunkelheit und Stille nicht nur Gegenpole zu Licht und Klang sind, sondern die Folie, auf der sich Letztere bewegen und erst ihre Wirkung entfalten. »Ins Licht« gehen kann viele Bedeutungen haben: ins Rampenlicht, ins Sonnenlicht, aber auch ins ewige Licht als Metapher für das Sterben. Und das gilt ebenso für den Klang, der im Moment seines Entstehens schon im Vergehen begriffen ist; wie ein aufflammendes und wieder verlöschendes Licht.

Das Trio Phanos setzt sich in seinem Konzert mit der Fokussierung von Lichtphänomenen in der Neuen Musik auseinander – und die künstlerische Fantasie ist (auch) auf diesem Feld grenzenlos, nicht zuletzt weil mit der An- und Abwesenheit von Licht und Klang wie selbstverständlich existenzielle Fragen angesprochen werden.

Als knipse das Violoncello das Licht an, so beginnt Georg Friedrich Haas’ kurzes Klaviertrio Ins Licht (2007) – und von diesem sich mehrmals wiederholenden Moment aus strömen die Licht- bzw. Klangwellen durch imaginäre Räume, bis sie ganz sachte im Unhörbaren versinken. Ins Licht, ein Extrakt aus Haas’ Cellokonzert (2004) bildet, wie Geburt und Tod, Anfang und Ende des Konzerts: Ein Lichtkreis schließt sich, doch innerhalb dieses Kreises sind noch ganz unterschiedliche »Lichteinfälle« wahrzunehmen.

Für die russische, seit vielen Jahren in Deutschland lebende Komponistin Marina Khorkova spielen sich tönende Lichtreflexe vornehmlich im Inneren des Klangs ab. In ihrem neuen Werk Schwärze zerbricht (2025) durchdringt das Licht die Düsternis. Sie erkundet ihre harmonisch und farblich vielschichtigen Klanggeflechte mit wissenschaftlicher Präzision und lässt sie mit extrem sinnlichen, bis ins feinste Obertonspektren ausdifferenzierten Texturen aufleuchten.

»Das Licht auf den glitzernden Blättern«

Kaija Saariaho, die in ihrer Heimat Finnland, so bemerkte sie, »mit den langen Nächten des Winters und den weißen Nächten des Sommers aufgewachsen ist«, hat eine besondere Sensibilität für Lichtphänomene. Komponiert hat sie Light and Matter (2014) in New York, wo sie während der Arbeit an diesem Klaviertrio »von meinem Fenster aus das wechselnde Licht und die Farben des Morningside Parks in Manhattan beobachtet habe. Die ständige Veränderung des Lichts auf den glitzernden Blättern und den unbeweglichen Stämmen der mächtigen Bäume gerieten zur Inspiration für das musikalische Material in diesem Stück.« Und so vibrierend und changierend – und für Saariaho hochspannend – sich das Licht auf den Bäumen verhielt, so wandelbar sind die Zustände des Tonmaterials, das im Gegenzug aber doch auf einen variablen Kern zurückzuführen ist.

»Nach der Stille« lautet die deutsche Übersetzung des Titels von Dieter Ammans après le silence (2004/05). Diese Worte verweisen auf den Kontext der Entstehung, denn dem Werk ist eine längere Phase künstlerischen Schweigens vorausgegangen. Daraus erwuchs ein frisches, unverstelltes Mitteilungsbedürfnis, das sich in spontan anmutenden Gesten und Regungen kundtut. Gleichwohl ist alles von langer Hand geplant – das Erwachen aus Dunkelheit und Stille erscheint in gleißendem Licht gegensätzlicher Klangereignisse und überraschender Wendungen.

Egbert Hiller

Fragen an ...

Wir haben den Künstlerinnen und Künstlern acht Fragen gestellt, deren Beantwortung ein persönliches Bild darüber ergeben sollte, welche Aspekte ihre musikalische Arbeit beeinflussen. Es blieb ihnen freigestellt, welche und wie viele der Fragen sie in ihrer eigenen oder einer ihnen vertrauten Sprache beantworten.

»Die Musik ist lebendig für mich.«

Marina Khorkova | Komponistin

Marina Khorkova

Marina Khorkova ©Sandra Lorenz

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»Es ist die Wahrheit des Jetzt.«

Claudia Chan | Klavier

Claudia Chan

Claudia Chan ©Younggoo Chang

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»Lieder (von Mozart, Schubert und Schumann etc.)! Für mich gibt es keine andere Kunst auf der Welt, die meine Gefühlswelt so aufwühlen kann.«

Tianwa Yang | Violine

Tianwa Yang

Tianwa Yang ©Andrej Grilc

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»Das Gefühl, als Erster ein bestimmtes Musikstück zu entdecken, ist sowohl unglaublich aufregend als auch gleichzeitig befreiend.«

Oren Shevlin | Violoncello

Oren Shevlin

Oren Shevlin ©Neda Navaee

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Redaktion

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Veranstalter:
ACHTBRÜCKEN GmbH

Herausgeber:
ACHTBRÜCKEN GmbH
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln

V.i.S.d.P.
Louwrens Langevoort,
Gesamtleiter und Geschäftsführer der ACHTBRÜCKEN GmbH und Intendant der Kölner Philharmonie

Redaktion:

Sebastian Loelgen