Mi 10.12.2025 | 20:00

Ensemble Resonanz: »weihnachtsoratorium«

Eine urbane Kammermusik
Kölner Philharmonie
20:45 | Ende gegen 22:00
Ensemble Resonanz - Weihnachtsoratorium

Mitwirkende

Hanna Herfurtner  Sopran
Marian Dijkhuizen  Mezzosopran
Mirko Ludwig  Tenor
Simon Schnorr  Bariton

Michael Petermann  Vintage Keyboards
Nicolas Isabelle  Trompete
Johannes Öllinger  Gitarren

Ensemble Resonanz
Juditha Haeberlin  Violine I
Swantje Tessmann  Violine I
Barbara Bultmann  Violine II
Corinna Guthmann  Violine II
Tim-Erik Winzer  Viola
Benedikt Schneider  Viola
Saerom Park  Violoncello
Sophie Lücke  Kontrabass

Einführung

19:15

Making of »weihnachtsoratorium« – eine Konzerteinführung

Bachs Weihnachtsoratorium als urbane Hausmusik

Michael Petermann, Musikvermittler und künstlerischer Leiter des Elbphilharmonie Publikumsorchesters, führt in das Projekt »Bachs Weihnachtsoratorium als urbane Hausmusik« ein und präsentiert einige seiner Vintage Keyboards – historische Tasteninstrumente des 20. Jahrhunderts.

Programm

Johann Sebastian Bach 1685–1750
Weihnachtsoratorium BWV 248 (1734–35)
für Soli, Chor und Orchester
Auswahl, zusammengestellt und arrangiert vom Ensemble Resonanz

Nr. 1  »Jauchzet, frohlocket«
Nr. 2  »Es begab sich aber zu der Zeit«
Nr. 3  »Nun wird mein liebster Bräutigam«
Nr. 4  »Bereite dich, Zion«
Nr. 5  »Wie soll ich dich empfangen«
Nr. 6  »Und sie gebar ihren ersten Sohn«
Nr. 7  »Er ist auf Erden kommen arm«
Nr. 8  »Großer Herr, o starker König«
Nr. 19  »Schlafe, mein Liebster«
Nr. 10  Sinfonia

Pause

Nr. 12  »Brich an, o schönes Morgenlicht«
Nr. 25  »Und da die Engel«
Nr. 26  »Lasset uns nun gehen«
Nr. 27  »Er hat sein Volk getröst’«
Nr. 28  »Dies hat er alles uns getan«
Nr. 30  »Und sie kamen eilend«
Nr. 31  »Schließe, mein Herze«
Nr. 32  »Ja, ja, mein Herz soll es bewahren«
Nr. 33  »Ich will dich mit Fleiß bewahren«
Nr. 39  »Flößt, mein Heiland«
Nr. 40  »Wohlan, dein Name soll allein«
Nr. 41  »Ich will nur dir zu Ehren leben«
Nr. 43  »Da das der König Herodes hörte«
Nr. 49  »Warum wollt ihr erschrecken?«
Nr. 51  »Ach, wann wird die Zeit erscheinen«
Nr. 52  »Mein Liebster herrschet schon«
Nr. 59  »Ich steh an deiner Krippen hier«
Nr. 63  »Was will der Höllen Schrecken nun«
Nr. 64  »Nun seid ihr wohl gerochen«

Gesangstexte

Die Texte des Weihnachtsoratoriums


Nr. 1 »Jauchzet, frohlocket«
Chor
Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage,
Rühmet, was heute der Höchste getan!
Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
Lasst uns den Namen des Herrschers verehren!

Nr. 2 »Es begab sich aber zu der Zeit«
Rezitativ (Evangelist)
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem
Kaiser Augusto ausging, dass alle Welt geschätzet würde.
Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein
jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph
aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land
zur Stadt David, die da heißet Bethlehem; darum, dass er
von dem Hause und Geschlechte David war, auf dass er
sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe,
die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die
Zeit, dass sie gebären sollte.

Nr. 3 »Nun wird mein liebster Bräutigam«
Rezitativ (Alt)
Nun wird mein liebster Bräutigam,
Nun wird der Held aus Davids Stamm
Zum Trost, zum Heil der Erden
Einmal geboren werden.
Nun wird der Stern aus Jakob scheinen,
Sein Strahl bricht schon hervor.
Auf, Zion, und verlasse nun das Weinen,
Dein Wohl steigt hoch empor!

Nr. 4 »Bereite dich, Zion«
Arie (Alt)
Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben,
Den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!
Deine Wangen
Müssen heut viel schöner prangen,
Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!

Nr. 5 »Wie soll ich dich empfangen«
Choral
Wie soll ich dich empfangen?
Und wie begegn’ ich dir?
O aller Welt Verlangen!
O meiner Seelen Zier!
O Jesu, Jesu, setze
Mir selbst die Fackel bei,
Damit, was dich ergötze,
Mir kund und wissend sei!

Nr. 6 »Und sie gebar ihren ersten Sohn«
Rezitativ (Evangelist)
Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in
Windeln und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten
sonst keinen Raum in der Herberge.

Nr. 7 »Er ist auf Erden kommen arm«
Choral & Rezitativ (Sopran, Bass)
Er ist auf Erden kommen arm,
Wer will die Liebe recht erhöhn,
Die unser Heiland vor uns hegt?
Dass er unser sich erbarm
Ja, wer vermag es einzusehen,
Wie ihn der Menschen Leid bewegt?
Und in dem Himmel mache reich
Des Höchsten Sohn kömmt in die Welt,
Weil ihm ihr Heil so wohl gefällt,
Und seinen lieben Engeln gleich.
So will er selbst als Mensch geboren werden.
Kyrieleis!

Nr. 8 »Großer Herr, o starker König«
Arie (Bass)
Großer Herr, o starker König,
Liebster Heiland, o wie wenig
Achtest du der Erden Pracht!
Der die ganze Welt erhält,
Ihre Pracht und Zier erschaffen,
Muss in harten Krippen schlafen.

Nr. 19 »Schlafe, mein Liebster«
Arie (Alt)
Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh,
Wache nach diesem vor aller Gedeihen!
Labe die Brust,
Empfinde die Lust,
Wo wir unser Herz erfreuen!

Nr. 10 Sinfonia

Nr. 12 »Brich an, o schönes Morgenlicht«
Choral
Brich an, o schönes Morgenlicht,
Und lass den Himmel tagen!
Du Hirtenvolk, erschrecke nicht,
Weil dir die Engel sagen,
Dass dieses schwache Knäbelein
Soll unser Trost und Freude sein,
Dazu den Satan zwingen
Und letztlich Friede bringen!


Nr. 25 »Und da die Engel«
Rezitativ (Evangelist)
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren,
sprachen die Hirten untereinander:

Nr. 26 »Lasset uns nun gehen«
Chor
Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte
sehen, die da geschehen ist, die uns der
Herr kundgetan hat.

Nr. 27 »Er hat sein Volk getröst’«
Rezitativ (Bass)
Er hat sein Volk getröst’,
Er hat sein Israel erlöst,
Die Hülf aus Zion hergesendet
Und unser Leid geendet.
Seht, Hirten, dies hat er getan;
Geht, dieses trefft ihr an!

Nr. 28 »Dies hat er alles uns getan«
Choral
Dies hat er alles uns getan,
Sein groß Lieb zu zeigen an;
Des freu sich alle Christenheit
Und dank ihm des in Ewigkeit.
Kyrieleis!

Nr. 30 »Und sie kamen eilend«
Rezitativ (Evangelist)
Und sie kamen eilend und funden beide, Mariam
und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da
sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus,
welches zu ihnen von diesem Kind gesaget war. Und
alle, für die es kam, wunderten sich der Rede, die
ihnen die Hirten gesaget hatten. Maria aber behielt alle
diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

Nr. 31 »Schließe, mein Herze«
Arie (Alt)
Schließe, mein Herze, dies selige Wunder
Fest in deinem Glauben ein!
Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke,
Immer zur Stärke
Deines schwachen Glaubens sein!

Nr. 32 »Ja, ja, mein Herz soll es bewahren«
Rezitativ (Alt)
Ja, ja, mein Herz soll es bewahren,
Was es an dieser holden Zeit
Zu seiner Seligkeit
Für sicheren Beweis erfahren.

Nr. 33 »Ich will dich mit Fleiß bewahren«
Choral
Ich will dich mit Fleiß bewahren,
Ich will dir
Leben hier,
Dir will ich abfahren,
Mit dir will ich endlich schweben Voller Freud
Ohne Zeit
Dort im andern Leben.

Nr. 39 »Flößt, mein Heiland«
Arie (Sopran)
Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen
Auch den allerkleinsten Samen
Jenes strengen Schreckens ein?
Nein, du sagst ja selbst nein. – Nein!
Sollt ich nun das Sterben scheuen?
Nein, dein süßes Wort ist da!
Oder sollt ich mich erfreuen?
Ja, du Heiland sprichst selbst ja. – Ja!

Nr. 40 »Wohlan, dein Name soll allein«
Rezitativ & Choral (Sopran, Bass)
Wohlan, dein Name soll allein
In meinem Herzen sein!
Jesu, meine Freud und Wonne,
Meine Hoffnung, Schatz und Teil,
So will ich dich entzücket nennen,
Wenn Brust und Herz zu dir vor Liebe brennen.
Mein Erlösung, Schmuck und Heil,
Doch, Liebster, sage mir:
Wie rühm ich dich? Wie dank ich dir?
Hirt und König, Licht und Sonne, Ach!
Wie soll ich würdiglich,
Mein Herr Jesu, preisen dich?

Nr. 41 »Ich will nur dir zu Ehren leben«
Arie (Tenor)
Ich will nur dir zu Ehren leben,
Mein Heiland, gib mir Kraft und Mut,
Dass es mein Herz recht eifrig tut!
Stärke mich,
Deine Gnade würdiglich
Und mit Danken zu erheben!

Nr. 43 »Da das der König Herodes hörte«
Rezitativ (Evangelist)
Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit
ihm das ganze Jerusalem.

Nr. 49 »Warum wollt ihr erschrecken?«
Rezitativ (Alt)
Warum wollt ihr erschrecken?
Kann meines Jesu Gegenwart
Euch solche Furcht erwecken?
O! solltet ihr euch nicht
Vielmehr darüber freuen,
Weil er dadurch verspricht,
Der Menschen Wohlfahrt zu verneuen.

Nr. 51 »Ach, wann wird die Zeit erscheinen«
Terzett (Sopran, Alt, Tenor)
Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?
Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen?
Schweigt: er ist schon würklich hier!
Jesu, ach! so komm zu mir!

Nr. 52 »Mein Liebster herrschet schon«
Rezitativ (Alt)
Mein Liebster herrschet schon.
Ein Herz, das seine Herrschaft liebet
Und sich ihm ganz zu eigen gibet,
Ist meines Jesu Thron.

Nr. 59 »Ich steh an deiner Krippen hier«
Choral
Ich steh an deiner Krippen hier,
O Jesulein, mein Leben!
Ich komme, bring und schenke dir,
Was du mir hast gegeben.
Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,
Und lass dirs wohlgefallen!

Nr. 63 »Was will der Höllen Schrecken nun?«
Rezitativ (Sopran, Alt, Tenor, Bass)
Was will der Höllen Schrecken nun?
Was will uns Welt und Sünde tun,
Da wir in Jesu Händen ruhn?

Nr. 64 »Nun seid ihr wohl gerochen«
Choral
Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar,
Denn Christus hat zerbrochen,
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
Sind ganz und gar geschwächt;
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.

Zum Programm

Bachs Weihnachtsoratorium als urbane Kammermusik

Es gibt kaum ein Werk der Musikgeschichte, das für viele Menschen in der Weihnachtszeit so selbstverständlich dazugehört wie Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Dabei versetzt dieses Werk keineswegs nur in eine weihnachtliche Idylle im Sinne eines lieblichen Krippenspiels, einer trauten »stillen Nacht«. Ganz im Gegenteil: Dem friedlichen Weihnachtsgedanken mit dem »herzlieben Jesulein«, den Engeln und den »frohen Hirten« werden der menschliche Zweifel und die irdische Zerrissenheit gegenübergestellt, auch von »Tod, Teufel, Sünd’ und Hölle« und gar von Rache ist die Rede. Eben alles, was zu Weihnachten dazugehört. Alles in einem Werk und alles musikalisch ausgedrückt. Hier bietet sich an immer hinzuhören und heute Abend Vertrautes hinter sich zu lassen.

Warum widmet sich ein Ensemble, das sich seinen Ruhm vor allem mit Raritäten alter Musik und ebensolchen der neuen bis allerneuesten Musik erspielt hat, ausgerechnet dem erfolgreichsten Oratorium des Barock? Dem Mainstream-Werk weihnachtlicher Musik schlechthin? Die Antwort des Ensemble Resonanz fällt ehrlich aus: »Weil Weihnachten ohne WO nur die halbe Wahrheit ist.« Denn so oft man das »WO« auch gehört und gespielt haben mag: Man will es immer wieder hören und immer wieder spielen. Und das Werk ist mit seinen sechs Teilen und 64 Nummern so umfangreich, dass jeder seine eigene Konzertversion daraus destillieren kann. Beim Ensemble Resonanz wurde daraus: Eine Hausmusik unter Freunden. Nachdem das Ensemble mit dem »resonanzraum« auf St. Pauli endlich ein dauerhaftes und eigenes Zuhause gefunden hatte, schien es Konzertmeisterin Juditha Haeberlin und den anderen Musikern an der Zeit, Bachs für jeden von ihnen mit so vielen Erinnerungen verbundenes Oratorium quasi heimzuholen, es sich fürs Ensemble zu eigen zu machen. Nun heißt »zu eigen machen« beim Ensemble Resonanz: Jede Note hinterfragen, jede Konvention prüfen und jede musikalische Zeitform als reine Gegenwart inszenieren. Immer mit Respekt – und immer mit Hingabe, weil sie’s anders gar nicht können.

So wird der Konzertsaal zum Wohnzimmer, die Musiker zum Chor, das Werk zur Kammermusik mit Barockbratschen, E-Gitarre und Vintage Keyboards. Diese Besetzung ließ manche argwöhnen und andere hoffen; tatsächlich liegt ein feiner Thrill in der ungewohnten Klanglichkeit. Beste Hausmusik des 21. Jahrhunderts: Historisch informiert, authentisch in ihrer Intention und – warm, weil in erster Linie fürs Miteinander gedacht.
 

»Abgesehen von einer Schallplatte meiner Eltern hatte ich bis zu diesem Projekt eigentlich keinen Kontakt mit dem Weihnachtsoratorium. Mittlerweile geht es mir aber ähnlich wie den Kollegen, die das Stück bereits oft gespielt hatten und damit groß geworden sind: Weihnachten ohne WO ist nur die halbe Wahrheit. Außerdem macht es Spaß, mit meinen Gitarren in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen, von der Pauke über Basso Continuo bis zur Oboe, und auch hier und da ein paar stilfremde Akzente zu setzen.« 

Johannes Öllinger, E-Gitarre


»Bachs Musik ist Kirchenmusik, Königsmusik, Kammermusik und Hausmusik. Sie verlangt nie mehr als das, was gerade da ist, sei es auch nur irgendein altes Keyboard. Auf einigen dieser Instrumente habe ich damals zuhause angefangen, Generalbass und Kontrapunkt zu üben, es war die frühe Zeit der Heimorgeln, E-Pianos und analogen Synthesizer. Egal, wer wie und wann zu Bach gekommen ist, bei diesem urbanen Weihnachtsoratorium treffen wir uns alle wieder zum Frohlocken unter Freunden.« 

Michael Petermann, Vintage Keyboards

 

weihnachtsoratorium – Making of

Biographien

Hanna Herfurtner

Hanna Herfurtner, geboren in München, studierte dort Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, bevor sie zum Gesangsstudium an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und anschließend an die Universität der Künste Berlin wechselte. Sie studierte bei Julie Kaufmann, später bei John Norris und Maria Janina Hake. Sie war Preisträgerin des Gesangswettbewerbs für Barockoper bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2010 und erhielt den Sonderpreis des Festivals Resonanzen Alte Musik des Wiener Konzerthauses, wo sie seither regelmäßig gastiert. Zudem war sie Singer in Residence beim Trigonale Festival für Alte Musik. Hanna Herfurtner ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin des Vokalensembles THE PRESENT und arbeitet eng mit Wolfgang Katschner und der Lautten Compagney Berlin zusammen.

Ihre Konzerttätigkeit umfasst ein breites Oratorienrepertoire von Monteverdi bis Honegger. 2022 debütierte sie bei den Göttinger Händel-Festspielen. 2023/24 standen Händels Messiah in Halle, Gastengagements beim Schwetzinger Winter und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sowie Projekte mit dem RIAS-Kammerchor und der Kölner Akademie auf ihrer Agenda. Sie war bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen, an der Staatsoper Berlin, der Oper Köln, der Oper Frankfurt und der Nederlandse Reisopera zu Gast. 2016 debütierte sie in Wroctaw mit Ligetis Mysteries of the Macabre. 2021/22 kehrte sie als Pinocchio in Lucia Ronchettis gleichnamiger Mono-Oper an die Berliner Staatsoper Unter den Linden zurück. Bei der Ruhrtriennale debütierte sie als nackte Jungfrau in Schönbergs Moses und Aaron. Sie wirkte in vielen Uraufführungen mit, so etwa in der Titelrolle von Henzes letzter Oper Gisela.

Als Liedsängerin gewann sie 2009 mit dem Pianisten Stefan Paul den 1. Preis beim Paula- Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin. Beim Rheingau Musik Festival führte sie mit Jonathan Ware das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf auf. Im Duo mit dem Jazzgitarristen Max Frankl tourt sie mit Neuinterpretationen von Liedern John Dowlands.

Bei uns war Hanna Herfurtner zuletzt im Dezember 2023 zu Gast.

Marian Dijkhuizen

Marian Dijkhuizen studierte am Königlichen Konservatorium in Den Haag sowie an der Hochschule der Künste in Zürich, wo sie ihren Opernmaster mit höchster Auszeichnung erhielt. Sie gewann Preise beim Telemann-Wettbewerb in Magdeburg, beim Bach-Wettbewerb in Greifswald, beim Kiwaniswettbewerb in Zürich sowie beim Prinses Christina Concours in den Niederlanden.

Das Repertoir der vielseitigen Altistin bzw. Mezzosopranistin reicht vom Frühbarock bis zur zeitgenössichen Musik. Sie war als Solistin an Uraufführungen von Opern u.a. von Kaija Saariaho (Only the sound remains, Dutch Opera Amsterdam) und Daniel Fueter (Forelle Stanley, Theater Rigiblick Zürich) sowie in neuen Musiktheater- und Tanzproduktionen beim Origen Festival in Graubünden beteiligt, wo sie regelmäßig als Gast zu erleben ist.

Beim Festival in Aix-en-Provence verkörperte sie die Rolle der Youngest daughter in Trauernacht, einer szenischen Produktion mit Bachkantaten. Weitere Musiktheaterproduktionen in ihrer Laufbahn mit alter Musik waren u.a. Scala, eine Aufführung mit dem Scapino Ballet Rotterdam, und Händels Il Trionfo del Tempo e del Disinganno, in der sie die Rolle des Disinganno sang.

Ein Großteil ihrer Arbeit findet im Konzertbereich statt. Sie sang die Alt- und Mezzopartien in Oratorien von Bach bis Mendelssohn, in Requien von Mozart bis Verdi und arbeitete dabei zusammen mit Dirigenten wie Wolfgang Katschner (Lautten Compagney), Reinhard Goebel, Daniel Reuss, Peter Dijkstra, Risto Joost, Raphael Pichon und Clau Scherrer.

Gemeinsam zu musizieren ist Marian Dijkhuizen ein großes Anliegen und ihre langjährige Erfahrung mit Ensembles wie u.a. dem RIAS Kammerchor, dem Netherlands Chamber Choir, dem Norwegian Soloists Choir machen sie zu einer gefragten Sängerin.

Marian Dijkhuizen ist heute zum ersten Mal bei uns zu Gast.

Mirko Ludwig

Der in Hamburg geborene Tenor Mirko Ludwig sammelte seine ersten sängerischen Erfahrungen als Knabensopran bei den Chorknaben Uetersen. Er studierte bei Thomas Mohr und Krisztina Laki an der Hochschule für Künste Bremen. Hier erhielt er ebenfalls wichtige Impulse im Bereich der Historischen Aufführungspraxis u.a. bei Manfred Cordes und Detlef Bratschke. Zu den Höhepunkten seiner bisherigen Karriere zählt die Mitwirkung im 5-stimmigen Vokalensemble bei dem Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie Hamburg im Januar 2017.

Neben den großen solistischen Partien im Konzert- und Oratoriumsrepertoire, u.a. als Evangelist in den großen Werken von Johann Sebastian Bach, ist Mirko Ludwig als Ensemblesänger sehr gefragt. Im Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts (u.a. Gabrieli, Praetorius und Schütz) übernimmt er nicht nur die Tenorpartien, sondern ist auch für die hohen Lagen des »Tenor altus« einsetzbar. Diese Fähigkeit erlaubt es ihm, auch im späteren Barockrepertoire hohe und virtuose Tenorpartien zu singen, z.B. als Haute-Contre in französischer Barockmusik. Dokumentiert auf CD sind davon Werke u.a. von Graun, Schürmann und Keiser.

Er gewann mit seinem Vokalensemble Quartonal 2010 den 1. Preis in der Kategorie Vokalensemble beim Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund und konnte in den letzten Jahren zusätzlich mehrere Preise auf internationalen Wettbewerben gewinnen. Im Dezember 2023 erschien das dritte Album des Ensembles.

Mirko Ludwig konzertiert regelmäßig mit renommierten Ensembles wie Weser-Renaissance Bremen, Balthasar-Neumann-Chor, Cantus Cölln, barockwerk hamburg, Holland Baroque, Vox Luminis, Les Cornets Noir, Gesualdo Consort Amsterdam, Ælbgut oder Cantus Thuringia. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren sein musikalisches Schaffen.

Bei uns war Mirko Ludwig zuletzt im Dezember 2023 zu Gast.

Simon Schnorr

Der aus München stammende schweizerisch-deutsche Bariton Simon Schnorr erhielt seine musikalische Grundausbildung beim Tölzer Knabenchor. Dort sammelte er erste Bühnenerfahrung als Dritter Knabe in Mozarts Zauberflöte – u.a. bei den Salzburger Festspielen unter Sir Georg Solti. Seine Gesangsausbildung absolvierte er an den Musikhochschulen in Freiburg und Leipzig bei Markus Goritzki und Hans-Joachim Beyer, bevor er sein Studium an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Roland Hermann mit Auszeichnung abschloss. Meisterkurse u.a. bei Dietrich Fischer-Dieskau, Thomas Hampson, Margreet Honig und Dmitry Vdovin gaben seiner künstlerischen Entwicklung wichtige Impulse.

Nach ersten Engagements am Badischen Staatstheater Karlsruhe war Simon Schnorr von 2009 bis 2016 dem Salzburger Landestheater als festes Ensemblemitglied verbunden. Dort konnte er wichtige Partien seines Faches wie die Titelrollen in Don Giovanni und Eugen Onegin, Il Conte di Almaviva in Le nozze di Figaro, Belcore in L’elisir d’amore und Gabriel von Eisenstein in Die Fledermaus in sein Repertoire aufnehmen.

Gastengagements führten ihn u.a. an die Kammeroper Zürich und die Staatsoper Stuttgart sowie regelmäßig an italienische Opernhäuser wie das Teatro Carlo Felice in Genua, das Teatro La Fenice in Venedig, das Teatro Regio di Parma und das Teatro dell’Opera in Rom. 2023 interpretierte er die Titelpartie in der Uraufführung von Leonard Evers Oper Der Baumgeist in der Philharmonie Luxembourg und gab sein gefeiertes Rollendebüt als Nick Shadow in Stravinskys The Rake’s Progress beim Theater Orchester Biel Solothurn.

Auf Einladung von Christian Thielemann sang er den Dritten Brabantischen Edlen in Lohengrin bei den Salzburger Osterfestspielen 2022. Zudem gastierte er als Melot in Tristan und Isolde am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, als Traveller in Brittens Death in Venice am Gärtnerplatztheater München und am Badischen Staatstheater Karlsruhe sowie als Daniello in Kreneks Jonny spielt auf am Nationaltheater Weimar. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er im Sommer 2010 als Ein Journalist in Lulu unter Marc Albrecht. Neben seiner Bühnenkarriere etablierte sich Simon Schnorr als vielseitiger Konzertsänger mit einem breit gefächerten Repertoire.

Simon Schnorr ist heute zum ersten Mal in der Kölner Philharmonie zu Gast.

Michael Petermann

Michael Petermann studierte Dirigieren und Kirchenmusik in Hamburg. 2005 begründete er seine Sammlung von Tasteninstrumenten mit dem Bezug seines Ateliers Weisser Rausch im Hamburger Medienbunker. Dort entstanden u.a. die Kammerkonzertreihe Bunkerrauschen, die Werkreihe Das wohlgenerierte Clavier (2006–2008, Berliner Dom) sowie seine Klanginstallation Blödes Orchester (2011, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg).

Seit 2013 betreut Michael Petermann als einer der beiden Direktoren am Hamburger Konservatorium eine internationale Gemeinschaft aus Studierenden mit zugleich künstlerischem und musikpädagogischem Profil. Als leidenschaftlicher Musikvermittler übernahm er von dort aus zudem die Gründung und künstlerische Leitung des Elbphilharmonie Publikumsorchesters. Mit seiner Sammlung aus historischen Tasteninstrumenten des 20. Jahrhunderts ist er auch regelmäßig beim Ensemble Resonanz zu Gast.

In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Dezember 2023 zu hören.


Michael Petermann spielt im Konzert folgende Tasteninstrumente des 20. Jahrhunderts:
Hammond Model A (USA 1937)
Rhodes Mark II Stage Piano (USA 1979)
Hohner Clavinet D6 (BRD 1968)
Moog Minimoog Model D (USA 1970, 2016)
Roland SH-1000 (Japan 1973)

Nicolas Isabelle

Nicolas Isabelle, geboren in Québec (Kanada), ist Trompeter und spezialisiert auf historische Aufführungspraxis, insbesondere auf historischen Instrumenten und deren Nachbauten. 2001 entschied er, sein Trompetenstudium in Europa fortzusetzen. So studierte er zunächst am Konservatorium von Dijon bei Thierry Caens. 2005 zog er nach Amsterdam, um sich dort dem Studium und der Praxis zu widmen und sich auf Alte Musik zu konzentrieren. Nicolas Isabelle schloss sein Bachelorstudium im Fach Barocktrompete am Conservatorium van Amsterdam bei Friedemann Immer ab und erwarb anschließend einen Master auf der Naturtrompete an der Scola Cantorum Basiliensis (Schweiz) bei Jean-François Madeuf.

In den vergangenen Jahren trat Nicolas Isabelle in vielen europäischen Ländern auf, mit verschiedenen Ensembles wie La Petite Bande (Belgien), Anima Eterna Brugge (Belgien), La Scintilla (Schweiz), Divino Sospiro (Portugal), Concerto Köln, Le Cercle de l’Harmonie (Frankreich), Concerto Amsterdam (Niederlande), Les Musiciens du Louvre (Frankreich), La Chapelle Rhénane (Frankreich) und Capriccio Basel (Schweiz).

Solistisch ist Nicolas Isabelle heute zum ersten Mal bei uns zu hören.

Johannes Öllinger

Der Gitarrist Johannes Öllinger studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Daniel Göritz und an der Hochschule für Musik Würzburg bei Jürgen Ruck. Öllinger spielt als Solist und Kammermusiker, in Ensembles und Orchestern wie u.a. dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Bayerischen Staatsorchester, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Ensemble Resonanz, dem Ensemble Musikfabrik, dem Ensemble Ascolta, dem Münchener Kammerorchester und musicAeterna.

Sein Spektrum reicht vom klassischen Gitarrenrepertoire über zeitgenössische Kompositionen bis zu eigenen Stücken und Liedern. Seine Konzerttätigkeit führte ihn u.a. ins Konzerthaus Wien, in die Elbphilharmonie Hamburg, an die Bayerische Staatsoper, das Prinzregententheater München und zu den Salzburger Festspielen. Er arbeitete u.a. mit den Dirigenten Kiril Petrenko, Peter Eötvös, Ingo Metzmacher, Matthias Pintscher, Peter Rundel, und Titus Engel.

Sein großes Interesse an zeitgenössischer Musik brachte ihn mit Komponist:innen wie Tristan Murail, Helmut Lachenmann, Georges Lentz, Tom Sora, Tobias Schwencke, Brigitta Muntendorf, Helmut Oehring, Klaus Schedl, Stepha Schweiger und Felix Leuschner zusammen, mit denen er unterschiedliche Projekte realisierte.

Bei uns war Johannes Öllinger zuletzt im Dezember 2023 zu Gast.

Ensemble Resonanz

Das Ensemble Resonanz zählt zu den führenden Kammerorchestern weltweit. Ausgehend von Hamburg gastieren die Musiker:innen auf diversen Festivals und an den führenden Konzerthäusern weltweit. Die Programmideen der Musiker:innen setzen alte und neue Musik in lebendige Zusammenhänge und sorgen für Resonanz zwischen den Werken, dem Publikum und Geschichten, die rund um die Programme entstehen.

Das 21-köpfige Streichorchester ist demokratisch organisiert und arbeitet ohne festen Dirigenten, holt sich aber immer wieder künstlerische Partner:innen an Bord. Wertvolle kreative Impulse erhalten die Musiker:innen durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Geiger und Dirgenten Riccardo Minasi, der das Ensemble als »Principal Guest Conductor« und »Partner in Crime« begleitet. Enge künstlerische Partnerschaften bestehen unter anderem mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der Bratschistin Tabea Zimmermann, dem Cellisten Jean-Guihen Queyras und der Bühnenbildnerin Annette Kurz. Eine weitere treibende Kraft ist die Zusammenarbeit mit Komponist:innen und die beständige Entwicklung neuen Repertoires.

In Hamburg bespielt das Ensemble Resonanz mit der Elbphilharmonie und dem resonanzraum St. Pauli zwei besondere und unterschiedliche Spielorte. Die Residenz an der Elbphilharmonie beinhaltet die Konzertreihe resonanzen, die in der 23. Saison für Furore sorgt. Aber auch mit Kinderkonzerten sowie im Rahmen diverser Festivals gestaltet das Ensemble die Programmatik des Konzerthauses an der Elbe entscheidend mit und setzt Akzente für eine lebendige Präsentation klassischer und zeitgenössischer Musik.

In Hamburgs pulsierendem Stadtteil St. Pauli haben die Musiker:innen mit dem »resonanzraum« 2014 einen Proben-, Konzert- und Clubraum geschaffen, an dem klassische Musik neu gedacht und erlebbar gemacht wird. Hier setzen sie mit ihrer Konzertreihe »urban string« und zahlreichen künstlerischen Kooperationen neue Maßstäbe, um die Menschen in der Stadt mit klassischer Musik zu verbinden und ein vielfältiges Publikum zu erreichen. Bei »urban string« trifft Kammermusik auf elektronische Kunst, gestaltet und moderiert werden die Programme von den Musiker:innen selbst. Offene Proben, Hörstunden und Philosophie-Gespräche im »bunkersalon« öffnen neue Erfahrungsräume rund um die Konzertprogramme. Der resonanzraum wurde 2017 für sein innovatives Programm zum Hamburger Musikclub des Jahres gewählt, erhielt 2023 den Applaus Award und zudem verschiedene Architektur-Preise wie den AIT-Award oder den Publikumspreis des BDA. Die Reihe urban string wurde 2016 mit dem Innovation Award der Classical Next ausgezeichnet.

Das Ensemble Resonanz war zuletzt im Juni dieses Jahres in der Kölner Philharmonie zu hören.

Vorschau

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Hinweise

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Das digitale Programmheft ist schon vier Tage vor dem Konzert kostenlos verfügbar und bietet Zusatzinformationen und multimediale Inhalte. 

Für den Konzertabend liefert das digitale Programmheft die gewohnten Hintergrundinformationen zu den Mitwirkenden, Komponist:innen und Werken und gibt einen umfassenden Einblick in das Konzertprogramm.

Eine Stunde vor dem Konzert wechselt das Programmheft in den Konzertmodus: Multimediale Inhalte werden deaktiviert und die gesamte Darstellung abgedunkelt, um den Konzertgenuss nicht zu stören.

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Bild- und Tonaufnahmen

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Redaktion

  • Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Redaktion:
Andreas Günther, Sebastian Loelgen (verantwortlich)